DG - IDENTITÄTEN IN DER POSTMODERNE

Proömium - Identitäten in der Postmoderne

Bei meiner Untersuchungen der Mechanismen, Routinen und Rollen der Kreativität in unseren postmodernen/postkapitalistischen Gesellschaften, ertappe ich mich als reflektierender visueller Künstler immer wieder dabei, auf zentrale Kategorien der Mythologie, der Psychoanalyse sowie Kernfragen der Identitätsbildung und des Lebenswegs zurückzufallen. Obwohl ich keine definitive Erklärung für diese Tendenz habe, warum dies so sei, doch bemerke ich, dass meine filmischen Konzepte häufig auf diesen "elementaren Mustern" zurückgreifen.

Dieser Essay widmet sich der Untersuchung, wie “Apriori Obsessionen” und intrinsische Leitmotive Identitäten in der Postmoderne formen und den kreativen Prozess beeinflussen. Er berücksichtigt dabei zusätzliche Konzepte wie Labyrinthos, Palimpsesta, Lebenskünstler, Hybridität und Exile.

Vorliegend ist ein ersten Entwurf, eine vorläufige Skizze eines Werks im Entstehen. In dieser Skizze werden die Konzepte von “Apriori Obsessionen” und “Intrinsische Leitmotive” explizit herausgearbeitet und in Bezug auf den kreativen Prozess beleuchtet. Die Integration weiterer Konzepte wie Labyrinthos, Palimpsesta, Lebenskünstler, Hybridität und Exile steht noch aus.

Kreativität, Apriori Obsessionen und Intrinsische Leitmotive

Einleitung

Die Postmoderne, eine Ära der Unsicherheit und des ständigen Wandels, stellt uns vor die Herausforderung, Identitäten zu erforschen und zu definieren. Kreativität, als zentrales Element der menschlichen Erfahrung, ist entscheidend für die Gestaltung dieser vielfältigen Identitäten. Sie ist das Ergebnis und der Katalysator unserer tiefsten Überzeugungen – den apriorischen Obsessionen – und unserer innersten Antriebe – den intrinsischen Leitmotiven.

Apriori Obsessionen

Apriori Obsessionen, die tief verwurzelten Überzeugungen, die wir als universelle Wahrheiten ansehen, bilden das Fundament unserer vielfältigen Weltanschauungen. Sie prägen, wie wir Kreativität erleben und ausüben. Diese Obsessionen können unsere kreative Entfaltung inspirieren oder begrenzen, abhängig davon, wie wir sie in unseren kreativen Prozess einbinden.

Intrinsische Leitmotive

Intrinsische Leitmotive sind die inneren Antriebskräfte, die uns dazu bewegen, über das Gewöhnliche hinauszugehen und Neues zu schaffen. Sie sind die Quelle unserer Motivation und Leidenschaft und treiben uns an, unsere kreativen Fähigkeiten zu erforschen und zu entwickeln. Diese Leitmotive sind der Schlüssel zur Entfaltung unseres kreativen Potenzials.

Der Creative Code

Der Creative Code ist das Zusammenspiel zwischen unseren apriorischen Obsessionen und intrinsischen Leitmotiven. Er ist der Mechanismus, durch den wir neue Ideen generieren und unsere Kreativität zum Ausdruck bringen. Dieser Code bestimmt, wie wir die Welt interpretieren und welche kreativen Wege wir einschlagen.

Kreativität und Identitäten

Kreativität spiegelt unsere Identitäten wider. Sie zeigt unsere tiefsten Gedanken und Gefühle auf und ermöglicht es uns, unsere Position in der Welt zu finden. In der Postmoderne dient Kreativität dazu, unsere Identitäten kontinuierlich neu zu definieren und anzupassen, indem sie uns ermutigt, über traditionelle Grenzen hinaus zu denken und zu handeln.

Kreativität in der postkapitalistischen/metamodernen Gesellschaft

In postkapitalistischen/metamodernen Gesellschaften ist Kreativität ein entscheidender Faktor für sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt. Sie fordert uns heraus, traditionelle Konzepte von Arbeit und Wert zu hinterfragen und neue Ausdrucksformen und Interaktionsweisen zu entwickeln. Kreativität treibt die Transformation unserer Selbstbilder und die Gestaltung unserer kollektiven Zukunft voran.

EXIL (EXILE)

Das Konzept des EXILS symbolisiert das Gefühl des Verlorenseins und der Entfremdung, das typisch für das Leben in der Postmoderne ist. Exil kann sowohl physisch als auch metaphorisch erlebt werden und umfasst die physische Vertreibung aus der Heimat sowie das metaphorische Gefühl der Entfremdung in einer zersplitterten Welt. Im kreativen Prozess bedeutet Exil eine fortwährende Suche nach Zugehörigkeit und Identität. Künstler im Exil müssen ihre Perspektiven ständig neu definieren und innovative Wege finden, um ihre Erfahrungen auszudrücken. Diese Erfahrung des Exils kann zu einem tiefen Verständnis und einer intensiven Auseinandersetzung mit den eigenen Identitäten führen, die sich in kraftvollen Kunstwerken manifestiert.

Schlussfolgerung

Identitäten in der Postmoderne sind ein komplexes Geflecht aus Kreativität, apriorischen Obsessionen und intrinsischen Leitmotiven. Durch das Erkennen und Verstehen dieser Elemente können wir die volle Bandbreite unseres kreativen Ausdrucks entfalten und Identitäten schaffen, die sowohl persönlich erfüllend als auch gesellschaftlich relevant sind.

Ein Beispiel für die Transformation und Entwicklung einer fiktiven kreativen Identität findet sich in meinen anderen Beiträgen:

• DG - SAXA LOQUUNTUR- COLONIA PENALE AGRICOLA
• DG - UNCANNY SPACES - Ein filmisches Konzept

Identitäten im Wandel

#identity/transformation

In der vernetzten Welt von morgen werden Identitäten immer fluider und facettenreicher. Technologische Fortschritte, insbesondere das Internet und soziale Medien, ermöglichen es uns, unsere Persönlichkeit in all ihren Schattierungen zu entdecken und zu zeigen. Dies fördert die Akzeptanz von Vielfalt und lockert starre Identitätsnormen.

Datenschutz und digitale Spuren werfen jedoch neue Fragen auf, die unsere Privatsphäre und Autonomie betreffen. Es ist denkbar, dass wir nach Kontrolle über unsere digitale Identität streben, während wir unsere Einzigartigkeit und Verbindung zur realen Welt wahren.

In der Kunst und Kreativität könnte die Zukunft eine noch engere Verbindung von alten und neuen Medien sehen, wobei Künstler weiterhin die Bedeutung und Darstellung von Identität erforschen.

Die Zukunft der Identitäten wird wahrscheinlich von einem anhaltenden Dialog zwischen Individuum und Gesellschaft geprägt sein, um Verständnis und Ausdruck für das komplexe menschliche Dasein zu finden.

Weitere Aspekte von Identitäten in der Postmoderne

• Sozialer Konstruktionismus: Identitäten werden zunehmend als soziale Konstrukte verstanden, die durch kulturelle Wahrnehmungen, Sprache und Interaktion mit anderen geformt werden.
• Fragmentierung: In der Postmoderne gibt es eine Tendenz zur Fragmentierung der Identität, wobei Individuen verschiedene Rollen und Selbstbilder in unterschiedlichen Kontexten annehmen.
• Pluralität: Es wird eine Vielzahl von Identitäten anerkannt, die durch unterschiedliche Kulturen und Weltanschauungen beeinflusst sind1.
• Flexibilität: Die Identität wird als flexibel und veränderlich betrachtet, anpassungsfähig an verschiedene Kontexte und Situationen.
• Die gemischte Persönlichkeit: Dieses Konzept beschreibt eine Identität, die sich aus verschiedenen Teilen zusammensetzt und je nach Situation neu konstruiert wird.
• Identitätsarbeit: Die Entwicklung von Teilidentitäten, das Identitätsgefühl, biographische Kernnarrationen und Handlungsfähigkeit sind zentrale Elemente der Identitätsarbeit.
• Dekonstruktion klassischer Identitätsvorstellungen: Traditionelle Konzepte wie Normalbiografie oder Identität basierend auf Arbeit und Beruf werden hinterfragt und neu konstruiert.
• Identitätsnarrationen: Die Art und Weise, wie Menschen ihre Lebensgeschichten erzählen und verstehen, ist ein wichtiger Aspekt der Identitätsbildung4.
• Lebensbewältigung: Die Kompetenzen, die Menschen benötigen, um in der postmodernen Gesellschaft zu leben und ihre Identität zu gestalten, sind von Bedeutung.

Diese Aspekte zeigen, dass Identität in der Postmoderne ein dynamischer und komplexer Prozess ist, der durch die Interaktion mit der sozialen Umwelt und die Reflexion des Selbst geformt wird.

• Temporalität und Flüchtigkeit: Diese Kategorie umfasst die Idee, dass Identitäten und soziale Strukturen nicht feststehend, sondern zeitlich begrenzt und veränderlich sind. In der Postmoderne wird anerkannt, dass Lebensstile, Beziehungen und selbst Wahrheiten vorübergehend und veränderbar sind.
• Vorläufigkeit: Hierbei geht es um die Anerkennung, dass unsere Verständnisse und Interpretationen der Welt nicht endgültig sind, sondern stets einer Revision unterliegen können. Dies spiegelt sich in der postmodernen Skepsis gegenüber großen Erzählungen und Meta-Narrativen wider.
• Nicht Abgeschlossenheit: Diese Kategorie bezieht sich auf die Offenheit und Unvollständigkeit von Identitäten und Wissen. In der Postmoderne wird die Idee abgelehnt, dass es eine vollständige oder abgeschlossene Identität gibt; stattdessen wird Identität als ein fortlaufender Prozess der Entwicklung und Selbstreflexion betrachtet.

Diese Kategorien reflektieren die postmoderne Sichtweise, dass alles im Fluss ist und dass Identitäten und Verständnisse ständig im Wandel begriffen sind. Sie betonen die Bedeutung von Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und der Bereitschaft, bestehende Annahmen zu hinterfragen und neu zu bewerten.